Mittwoch, 27. Juni 2012

Die Telekom als Vehikel der Klingeltonmafia?

Was mich wirklich zur Weißglut bringt? – Jamba! Crazy Frog, Schnuffel, Partner-Tracker und Nacktscanner... Welch degeneriertem Hirn entspringt so ein Bullshit? Und mit welchem Recht darf man die Menschheit mit solch geistigen Ausfällen belästigen? Schon gut, ich ziehe die Frage zurück. Schließlich wurden kürzlich sogar Rekordnationalspieler im TV gesichtet, die an der Zubereitung eines Spiegeleies scheitern.

Ich bildete mir jedoch ein, zumindest die Wahl zu haben, ob ich mir so etwas wie Loddar oder Schnuffel antue oder nicht. Doch weit gefehlt. Kürzlich brachte mich ein Blick auf die aktuellen monatlichen Kosten meines Mobilfunkvertrags zur Weißglut. Da wurden 4,99 Euro für „Sonstige Anbieter“ veranschlagt. Aber nicht mit mir, Freunde der Sonne.

Nachdem die Telekom-Hotline den wütenden Ruf nach einem Kundenberater vernommen hatte, wurde ich kurz darauf auch mit einem solchen verbunden. Angeblich hätte man jedoch keinen Zugriff auf Rechnungsdaten des laufenden Monats. Man könne lediglich meinen Anschluss für künftige Abbuchungen von Drittanbietern sperren.

Zusammengefasst bedeutet dies, dass jeder anhand meiner Telefonnummer Ansprüche bei meinem Mobilfunkanbieter anmelden darf und dieser ohne Prüfung der Ansprüche das Geld bei mir einkassiert. Sind die Forderungen ungerechtfertigt, verweist die Telekom auf den Drittanbieter. Das stinkt doch zum Himmel!

Mein Geldinstitut ist da wesentlich kooperativer. Wenn da jemand mein Konto belastet und ich dagegen Einspruch einlege, beschafft mir das Institut mein Geld zurück! Und siehe da. Auf der Telekom-Website ist von Kooperationspartnern die Rede, die ihre Dienste über die Telefonrechnung abrechnen können. Demzufolge unterhält die Telekom also geschäftliche Beziehungen zur Klingeltonmafia und hat daher vermutlich auch gar kein Interesse daran, die eigenen Kunden vor der Abzocke zu schützen.

Am Monatsende stand schließlich fest, dass die Jesta Digital GmbH (Jamba) mich um besagte 4,99 Euro erleichtert hat. Und als sei dieser Betrug nicht schon dreist genug, ist der Anbieter telefonisch nur unter einer kostenpflichtigen Nummer erreichbar. Also habe ich kurzerhand eine böse Mail aufgesetzt, in der ich rechtliche Schritte androhte, sollte mir das Geld nicht umgehend zurückerstattet werden. Jamba versuchte sich gar nicht erst zu rechtfertigen und sicherte mir eine Rückerstattung zu. Frei nach dem Motto: „Man kann es ja mal versuchen“.

Im Übrigen will die Telekom nun auch im Folgemonat wieder 4,99 Euro für ihren Kooperationspartner von mir einziehen. Ich habe ja gehört, dass die Telekom abseits des Kerngeschäfts neue Märkte erschließen will und muss, aber doch nicht so! Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen...

Mittwoch, 20. Juni 2012

Stirb leiser!


„Der beste Beweis für Menschenkenntnis ist stille Mordlust“. Wer könnte Frankie da widersprechen? Wenn in mir etwas die Mordlust weckt, dann ist es die Dummheit oder schlicht das unmotivierte, rücksichtslose Verhalten von manchen Leuten da draußen. Es sind diese kognitiv Naturbelassenen und Quälgeister, die mich zur Weißglut bringen und wegen denen mir – metaphorisch gesprochen – das Messer in der Hosentasche aufklappt!

Röchel-Hilpers ist ein solcher Quälgeist. Unglücklicherweise habe ich das Pech, in nächster Nachbarschaft zu diesem, mir nicht näher bekannten Mann zu wohnen. Röchel-Hilpers hat die schlechte Angewohnheit, unabhängig von Witterungslage und Jahreszeit, auf der Terrasse zu rauchen. Das könnte mir gar nicht egaler sein, ja wenn nicht jede Faser seines Körpers mit tiefster Abneigung auf die Inhalation des Rauchs reagierte und dies mit minutenlangen Hustenanfällen kundtäte. Als flehte Röchel-Hilpers’ Lunge förmlich um Gnade.

Doch getreu dem Motto der Tabakindustrie – „Wer Zeit zum husten hat, raucht noch zu wenig“ – geht Röchel-Hilpers weiter in die Vollen. Und genauso erbarmungslos, wie er seine Lunge foltert, malträtiert er auch täglich die Ohren der Nachbarschaft. Nicht selten werde ich morgens in der Frühe von Röchel-Hilpers’ Würfelhusten aus dem Schlaf gerissen. Beim Abendessen verdirbt er mir den Appetit und in Stunden trauter Zweisamkeit meuchelt Röchel-Hilpers’ Sucht nach Krebsstäbchen die Romantik, wenn sein Husten durch die Nachbarschaft schallt.

Stirb verdammt noch mal leiser! Und am besten bald. Doch jeder Morgen beweist aufs Neue, dass all meine Flüche wirkungslos geblieben und meine Gebete nicht erhört worden sind. Und bis er nicht gestorben ist, hustet Röchel-Hilpers mich auch weiterhin zur Weißglut...
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