Dienstag, 2. Dezember 2014

Tugce: Ein sinnloser Tod, der fassungslos macht

Lange ist es still gewesen. Das liegt aber nicht daran, dass die Welt in der Zwischenzeit ein besserer Ort geworden wäre, nein, das sicher nicht! Aber manchmal fehlt einem einfach die Kraft, seine Stimme wieder und wieder zu erheben und man schimpft und ärgert sich nur im Stillen.

Nun ruft mich aber der gewaltsame Tod eines Menschen wieder auf den Plan, der sich eben nicht im Stillen geärgert hat, sondern für seine Überzeugung lautstark eingetreten ist. Und zwar nicht aus Eitelkeit oder persönlicher Betroffenheit, sondern um Dritte zu schützen. Die Rede ist natürlich von Tugce (man sehe mir nach, dass ich die besondere Schreibweise des Namens vernachlässige).

Mir fällt es schwer, in Worte zu fassen, warum mich das Schicksal dieser jungen Frau so bewegt. Es ist leider keine Seltenheit, dass Menschen - auch in Deutschland - eines gewaltsamen Todes sterben, nur weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Aber irgendetwas ist dieses Mal anders. Vielleicht liegt es daran, dass wir in den Medien so viel über Opfer, Täter und den Tathergang erfahren haben.

Dienstag, 29. April 2014

Königliche Angestellte mit Betonmischer in München gesichtet



Ja, ja, ich habe lange nichts mehr von mir hören lassen. Aber heißt das etwa, dass alles gut ist und man sich über nichts mehr aufregen könnte? Mitnichten!

Doch bevor ich mich wieder dem Tagesgeschäft widme und mich darüber auslasse, was mich so richtig zur Weissglut bringt, beginnen wir doch mit etwas leichterer Kost - Fußball. Eigentlich ja vollkommen irrational da überhaupt "mitzufiebern", aber es ist nun mal Ersatzbefriedigung Nummer 1. Da kann das Leben noch so trostlos und scheiße sein, Hauptsache dein Verein gewinnt und alles ist gut!

Ich persönlich bin da glücklicherweise nicht so infiziert und eher ein Freund der ereignisreichen Abendunterhaltung. Ein Schöngeist, der den modernen Gladiatoren aber auch Respekt zollt, wenn sie sich auf dem Platz zerreißen. Und nichts anderes will ich heute sehen. Worum es mir aber wirklich geht ist folgendes.

Die Schmähkritik am FC Bayern. Ja, auch ich war von den letzten Auftritten ziemlich enttäuscht, aber ist es gerechtfertigt, die beste deutsche Mannschaft nach dem Spiel in Madrid so zu kritisieren oder gar Schadenfreude zu äußern? Langweiliges Ballgeschiebe? Verdiente Niederlage? Real hat Bayern die Grenzen aufgezeigt? - Bullshit!

Dienstag, 14. Januar 2014

FIFA Ballon d'Or: Blatters Schmierentheater



Seit gestern darf sich Heulsuse Christiano Ronaldo nun offiziell bester Spieler der Welt schimpfen. Warum genau, das wissen wohl nur Sepp Blatter und seine korrupte Entourage von der FIFA. Man munkelt CR7 hätte damit gedroht, so lange die Luft anzuhalten, bis er endlich diesen Preis gewinnt... Nun ist ja bekannt, dass sich die FIFA nicht sonderlich um Menschenleben schert, doch während die "Verluste" von irgendwelchen Arbeitern auf WM-Baustellen in Katar und Brasilien noch verschmerzt werden können, war den Verantwortlichen der drohende Verlust des zweitteuersten Fußballers des Planeten dann doch zu heikel.

Sepp Blatter griff persönlich zum Telefonhörer und informierte CR7, dass er die Frist zur Stimmabgabe verlängern und ihm den Ballon d'Or im Januar verleihen werde. Auch wenn Messi in der vergangenen Saison 46 Ligatore und damit 12 mehr als Ronaldo erzielte und dafür auch noch zwei Spiele weniger benötigte. Ungeachtet der Tatsache, dass da ein kleiner Franzose im Trikot des FC Bayern München über sich hinauswuchs, 5 Titel einheimste und das entscheidende Tor im Champions League Finale vorbereitete, als Messi und Ronaldo noch ihre Tränen über das klägliche Ausscheiden trockneten.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Der Tatortreiniger



Man sollte es ja nicht für möglich halten, aber manchmal kommt sogar bei den Öffentlich-Rechtlichen etwas Gutes aus der Produktion. Und da das einer Nadel im Heuhaufen gleicht, gehören derartige Produktionen auch besonders gewürdigt. Zu nennen wäre da zum Beispiel der Weihnachts-Tatort mit Christian Ulmen. Endlich mal eine gut inszenierte Geschichte, ohne grausam überzeichnete Charaktere und Twists, die jeglicher Logik entbehren.

Zu diesen Lichtblicken gehört zweifellos auch "Der Tatortreiniger". Bjarne Mädel alias Heiko "Schotty" Schotte ist Tatortreiniger. Sein Job beginnt da, wo die Arbeit von Kripo und Spusi endet. Schotty kratzt menschliche Überreste von der Wand und beseitigt Blutlachen. Dabei stößt er auf so allerhand schräge Gestalten. Mal landet er im Vereinsheim einer rechtsextremistischen Vereinigung oder er trifft auf einen blutverschmierten Axtmörder, der sich nach qualvollen Ehejahren gerade seiner ewig nörgelnden Frau entledigt hat.

Die Serie gleicht dabei einem Kammerspiel. Das ganze Geschehen spielt sich in nur wenigen Räumen ab und lebt praktisch ausschließlich von (in der Regel) zwei Charakteren und der Dynamik zwischen ihnen. "Der Tatortreiniger" benötigt keine bombastischen Inszenierungen, um den Zuschauer zu fesseln und zu begeistern. Es sind die Figuren und Dialoge, die faszinieren und den Tatortreiniger zu einer herausragenden Sendung machen, inmitten all der belanglosen dt. Eigenproduktionen und Kopien von ausländischen Formaten.

Aber die ARD wäre schließlich nicht die ARD, wenn sie es nicht vollbrächte, selbst ein tolles Format noch zu zerstören. Erstmals ausgestrahlt wurde "Der Tatortreiniger" um Weihnachten 2011 im Nachtprogramm des NDR. Ohne besondere Vorankündigung. Dementsprechend waren dann auch die Quoten. Kaum messbar. Doch binnen kürzester Zeit entwickelte sich ein Hype im Netz um die neue Serie und auch Kritiker fanden Gefallen an dem Format.

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