Mittwoch, 18. September 2013

Geh' nicht hin, echt jetzt! - Eine Lanze brechen für Jürgen Milski

Ich muss hier wirklich mal einen Lanz eine Lanze brechen für Jürgen Milski. Denn was da kürzlich bei Lanz über den Äther ging, brachte mich echt zur Weißglut. Jürgen Milski (muss man nicht unbedingt kennen) outete sich dort nämlich als bekennender Nichtwähler. Dass man ihn dafür nicht aus dem Studio prügelte oder an Ort und Stelle verbrannte, war aber auch wirklich alles. Insbesondere von Sophia Thomalla (muss man auch nicht kennen) - die für ProSieben in einer Art Wahl-Task-Force junge Menschen zum Wählen animieren durfte/musste/sollte - glänzte mit so geistreichen Vorwürfen wie: "Du weißt aber schon, wo die Stimmen dann hingehen, wenn du nicht wählen gehst, oder?"

Äh, Moment mal... Wenn ich nicht wählen gehe, bekommt also trotzdem jemand meine Stimme? Wollte sie das wirklich damit sagen? Das mag ja in Russland oder dem Iran so zugehen, aber nicht in Deutschland. Traurig nur, dass das der Thomalla keiner erzählt hat. Stoßrichtung ihres völlig unqualifizierten Einwands war aber vermutlich folgende. Kleine Parteien (also auch jene rechts und links der Mitte) profitieren tendenziell von einer niedrigen Wahlbeteiligung, zumindest sofern sie ihre Stammwähler trotzdem mobilisieren können. Diese These macht allerdings nur dann Sinn, wenn man voraussetzt, dass der Nichtwähler den etablierten Parteien nahe steht.

Mittwoch, 4. September 2013

Stromirrsinn: Sieht so die Energiewende aus?



Aus aktuellem Anlass könnte man sich zwar auch mit dem "Kanzlerduell" oder der bevorstehende Wahl auseinandersetzen, aber irgendwie wäre das doch reichlich unspektakulär. Man hat ohnehin das Gefühl, dass alles nur noch ein Einheitsbrei ist...

Sicher, dass eine Regierung aus CDU und FDP den Ausstieg aus der Atomkraft beschließt, kam schon irgendwie unerwartet, dass sie es letztendlich irgendwie total verbockt jedoch nicht. Überhaupt geschah das Ganze wohl weniger aus Überzeugung, als vielmehr, um einfach mal ein Kernthema von Rot-Grün zu besetzen und so dem Ruf nach einem Regierungswechsel den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Es ist schon irgendwie bezeichnend, wenn Politiker achselzuckend sagen, dass sie mit einem solchen Boom der regenerativen Energien nicht gerechnet hätten. Stimmt, es konnte ja auch keiner ahnen, dass die hohen garantierten Abnahmepreise einen solchen Anreiz darstellen. Und so produzierte Deutschland bereits im vergangenem Jahr trotz Stilllegung mehrerer Atommeiler - bei einem Gesamtvolumen von 617,6 Terawattstunden - einen Stromüberschuss von mehr als 23 Terawattstunden (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie).

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