„Wissen Sie vielleicht noch wer der Verkäufer war?“
„Verzeihung, aber der wollte meinen Personalausweis sehen... Hätte ich etwa darauf bestehen sollen, dass mir der Verkäufer auch seinen zeigt? Ich kann Ihnen meine Kartennummer, Rufnummer und sogar die Uhrzeit des Kaufs nennen...“
„Ja ok, äääähm, ich kläre das mal und rufe sie dann innerhalb von zwei Stunden zurück, ok?“
„Ok ist das nicht, aber ich habe wohl keine Wahl...“
Eine Stunde später, dann der Rückruf eines anderen Shop-Agenten.
„[...] Sie haben um einen Rückruf gebeten?“
„Nein, ich habe darum gebeten, dass Sie endlich die Karte freischalten, die schon seit drei Tagen aktiv sein sollte.“
„Ähm ja, wir haben das mal nachgeprüft und eigentlich sollte das jetzt gehen. Wenn es in zwei Stunden nicht funktioniert, rufen Sie einfach noch mal die Hotline an.“
Glücklicherweise funktionierte es dann irgendwann. Aber das war noch lange nicht das Ende der Telekom-Odyssee. Als nächstes richtete ich den Onlinezugang ein. Überraschenderweise war dort mein Vater mit kompletter Anschrift als Karteninhaber gelistet. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie das passieren konnte, aber eines ist völlig klar, das war eine klassische Datenpanne.
Hätte ich einen Namen wie Schmidt oder Müller, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass es jemanden getroffen hätte, mit dem ich nicht verwandt bin wohl weit höher. Jedenfalls wandte ich mich schriftlich an den Kundenservice und verlangte eine Erklärung. Was dann folgte, schlug dem Fass wahrlich den Boden aus. Die Telekom reagierte wie folgt. Und das ist wirklich kein Witz! Ich habe es schwarz auf weiß.
„Da die Daten unserer Kunden dem Datenschutz unterliegen, dürfen wir nur unseren Vertragspartner selbst über einen Vertrag informieren - oder andere Personen, wenn er zustimmt. Hierfür brauchen wir eine Vollmacht, die unser Vertragspartner unterschrieben hat.
Gern klären wir die offenen Fragen, wenn sich unser Vertragspartner selbst bei uns meldet oder Sie uns eine entsprechende Vollmacht senden.“
Soll man lachen oder weinen??? Ich weiß es wirklich nicht... Dumm wie fünf Meter Feldweg. Ich bin doch der verdammte Vertragspartner! Zumindest sollte ich es sein, wenn nicht irgendeine humanoide Minimalkonfiguration meinen Vater als solchen eingesetzt hätte.
Jetzt war ich doch etwas erregt und schrieb zurück:
„[...] Können Sie eigentlich lesen? Sind Sie der dt. Sprache mächtig? Verstehen Sie, was ich hier schreibe? Falls nicht, holen Sie bitte einen Kollegen mit Lesekompetenz oder versammeln Sie gleich die ganze Abteilung vor Ihrem Bildschirm. Hauptsache mein Anliegen wird von jemandem bearbeitet, der in der Lage ist, die Problematik zu verstehen...“
„[...] gern haben wir Ihr Anliegen geprüft.
Den Fehler bei der Aktivierung Ihrer Xtra Card bitten wir zu entschuldigen. Die Vertragspartnerdaten wurden durch uns entsprechend berichtigt.“
Kein Wort zur eigentlichen Panne. Keine Erklärung, keine Entschuldigung. Und entgegen der Behauptung dieser Antwortmail, wurde überhaupt nichts korrigiert. Alles war, wie vor meiner Kontaktaufnahme. Meine nächste empörte Antwort, ob dieser Kundenverarsche wurde schließlich einfach ignoriert. Seitdem hat sich nur eines geändert. Zum Onlinezugang existiere angeblich kein aktiver Vertrag mehr, heißt es nun im Login-Bereich.
Das bedeutete, dass diese Karte, mit der weiter eifrig telefoniert und gesimst wird, gar keinen Vertragspartner (Eigentümer) hat. Möglicherweise der Traum eines jeden Kriminellen, aber nicht meiner. Mein Vater hätte eigentlich auch von der Telekom unterrichtet werden müssen, dass seine Daten „versehentlich“ preisgegeben wurden, aber da kam gar nichts. Trotz mehrfacher Kontaktaufnahme, ist rein gar nichts geschehen.
Was soll man dazu noch sagen? Sicher sind Kundendaten bei der Telekom ganz offensichtlich nicht, aber sich hinter der Datenschutzregelung zu verstecken (die das Unternehmen überhaupt erst verletzt hat), um zu dem Vorfall keine Auskunft geben zu müssen, das setzt dem Ganzen wirklich die Krone auf.
Egal ob im Telekom Shop, in der Hotline oder per Mail, man gerät stets an irgendeinen grenzdebilen Vollpfosten, der nicht in der Lage ist, auch nur die einfachsten Zusammenhänge zu verstehen, geschweige denn Anliegen zur Zufriedenheit des Kunden zu erledigen. Man möchte fast glauben, die seien da alle miteinander verwandt. Der Begriff Stallgeruch gehörte in diesem Falle wesentlich enger gefasst. In diesem Verein scheint der Genpool äußerst eingeschränkt zu sein. Oder mit anderen Worten: Alles eine Wichse!!!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen