Freitag, 23. Januar 2015

Kleinlaute "Lügenpresse": Flüchtlingsmord in Dresden aufgeklärt

Ein 20-jähriger Flüchtling aus Eritrea wurde kürzlich in Dresden ermordet aufgefunden. In der Stadt, in der Woche für Woche - es sei denn, ihnen wird das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit entzogen - Pegida durch die Straßen marschiert. Da war der gewaltsame Tod eines Flüchtlings ein gefundenes Fressen für die Medien, um Pegida für diese Schandtat verantwortlich zu machen. Hinzu kamen die Ungereimtheiten in Verbindung mit dem Mord, so hatte die Polizei ein Fremdverschulden zunächst ausgeschlossen.

Klar, dass unsere Medien da nichts besseres zu tun haben, als empörte Anwohner vor die Kamera zu zerren, die von Hakenkreuzschmierereien an der Wohnungstür der Flüchtlinge berichten. Oder Flüchtlinge, die traurig dreinblickend erklären, sich montags nicht mehr auf die Straße zu trauen. Wegen Pegida. Aber dass sich etliche Deutsche des Nachts auch nicht mehr auf die Straße trauen, das wird mittlerweile als normal hingenommen oder als typische "German Angst" abgetan.

Ich hatte irgendwie von Beginn an den Verdacht, dass der Mörder aus den eigenen Reihen kommen könnte. Selbst der dümmste, gewaltbereite Rechte - die es ja wohl offenbar auch bei Pegida gibt - wüsste doch, dass jede Gewalt gegen Ausländer Wasser auf die Mühlen derer wäre, die Pegida als Nazibewegung bezeichnen. Und das sind so ziemlich alle Medien und die meisten Politiker, auch wenn Untersuchungen gezeigt haben, dass der durchschnittliche Pegida-Anhänger eine gute formale Bildung besitzt und gut verdient. In Wahrheit sind Pegida Demos bisher immer vollkommen friedlich abgelaufen. Jede Kundgebung von Autonomen ist da aggressiver.

Dass die Polizei tatsächlich die Stichwunden und die Blutlache übersehen haben soll, halte ich ebenfalls für ein Gerücht der Medien. Wahrscheinlicher ist es doch, dass die Polizei vorschnelle Schlussfolgerungen der Medien vermeiden wollte und deshalb zunächst von einem Tod ohne Fremdverschulden sprach. Tatsächlich wurden natürlich die Spuren vom Tatort gesichert und der Tote der Gerichtsmedizin überstellt. Wenn die Polizei wirklich geschlampt hätte, dann hätten sie jetzt wohl kaum so schnell den Täter anhand von DNA-Spuren überführt. Und Überaschung, es war sogar ein Landsmann und Mitbewohner des Getöteten, der ihn wegen einer Meinungsverschiedenheit über die Haushaltsführung erstochen hatte. Ob ihn dieser Mord in seinem Asylgesuch nun behindern wird? Wer weiß...

Festzuhalten bleibt in jedem Fall, dass nicht die Polizei geschlampt hat, sondern die Medien. Sie haben voreilige Schlüsse gezogen und den Verdacht ganz bewusst und gezielt in eine bestimmte Richtung gelenkt. Da war von den Auswüchsen wachsender Fremdenfeindlichkeit und Hass auf Ausländer die Rede. So wie die Arbeit der Polizei dargestellt wurde, konnte man fast den Eindruck gewinnen, die Medien wollten selbiger unterstellen, von Rechtsextremisten (oder alternativ von Pegida) unterwandert zu sein. Als hätte man den Mord unter den Teppich kehren wollen.

Was für eine Unverschämtheit der Medien. Ich habe nicht einen einzigen Bericht über den Mord gesehen oder gelesen, in dem nicht auch darauf hingewiesen wurde, dass Dresden eben auch Heimat von Pegida wäre. Die meisten gingen sogar noch weiter und zitierten Anwohner und Flüchtlinge. Woher kam denn wohl die Anteilnahme mit den ganzen Kerzen und Blumen am Tatort? Weil man den Verdacht schürte, es wäre ein Mord, der von Rechtsextremisten verübt wurde. Der Begriff "Lügenpresse" klingt da gar nicht mal so verkehrt, liebe Medien, oder?

Der Grünen Politiker Volker Beck hatte sogar Strafanzeige gegen unbekannt wegen Strafvereitelung im Amt gestellt. Was für eine Anmaßung. Und Hauptsache die Massen wurden von Beck und Konsorten angestachelt, gegen Fremdenhass und "schlampige" Polizeiarbeit zu demonstrieren. Da haben sich die Leute ja mal wieder schön verarschen und von selbstverliebten Populisten instrumentalisieren lassen. Auf eine Entschuldigung von Beck und der Medien für ihre reißerische Berichterstattung oder zumindest für die Verunglimpfung der Polizeiarbeit, wartete man bisher jedoch vergeblich.

Im Übrigen gab es sogar einen Protestmarsch von Flüchtlingen. "Wir haben gedacht, wir wären hier sicher", sagten einige fast schon mit einer gewissen Empörung. Tja, diesen Glauben haben wir Einheimischen längst verloren...

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